Hegeziel in kleinen Standgewässern

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Für uns gelesen in Fischer & Teichwirt 08/2014

 

Die deutschen Länderfischereigesetze fordern von den Fischereiausübungsberechtigten, dass sie durch die Hege einen möglichst naturnahen Fischbestand fördern und erhalten. Für künstliche Gewässer wie Kiesgruben ist dieser natürliche Zustand aber noch nicht definiert. Durch den Vergleich der Fischgesellschaften in insgesamt 37 natürlichen Seen und Kiesgruben in Brandenburg und Niedersachsen sollte geprüft werden, ob die naturnahe Fischfauna natürlicher Kleinseen auch als Hegeziel für Kiesgruben dienen kann.

Trotz einiger morphologischer Unterschiede beherbergten beide Gewässergruppen sehr ähnliche Fischgesellschaften mit der gleichen Artenstruktur wie auch die großen europäischen Flachlandseen, nämlich maßgeblich dominiert durch Barsch, Plötze und Rotfeder. Kiesgruben entwickeln also sehr ähnliche Fischbestände wie kleine natürliche Seen. Diese Bestandsentwicklung scheint auch sehr rasch und stabil zu verlaufen, denn Kiesgruben sind geologisch gesehen im Vergleich zu natürlichen Seen sehr jung. Es konnten auch keine Hinweise darauf gefunden werden, dass fischereiliche Aktivitäten, hier insbesondere die Angelfischerei, einen deutlichen Einfluß auf die Fischfauna haben. Das betrifft sowohl den Fang (es gibt bisher keinen Bericht darüber, dass Angeln zum Austerben einer Fischart geführt hat) als auch die bei Anglern oft exzessive Besatztätigkeit. Hier bestätigen sich wieder einmal die Berichte, dass übermäßiger Besatz sich v.a. durch Kannibalismus und Nahrungskonkurrenz selbst auf das gewässertypische Maß reduziert.

Emmmrich, M et al 2014