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Erkrankungen nach Zeckenstichen
Gespeichert von heimann am/um Mo, 05/05/2014 - 19:15
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Für uns gelesen in Fischer & Teichwirt 03/2014
Autor Dr. Dieter Piwernetz
Während des feuchten und milden Winters haben in vielen Regionen Deutschlands die Zecken ihre Aktivität nicht ganz eingestellt.
Die Parasiten in der Laubschicht am Boden fallen erst bei Temperaturen unter 8° C in eine Winterstarre. Allerdings sind im Winter wegen der mangelden Vegetation und des geringen Nahrungsangebotes weniger Zecken aktiv als im Frühjahr. Doch ein Zeckenbefall ist bei milden Temperaturen durchaus auch im Winter möglich.
Das Hauptrisiko eines Zeckenbefalls beginnt ab dem Frühjahr
Entsprechend der beim Robert-Koch-Institut (RKI) vorliegenden Meldedaten sind 2013 die von Zecken verursachten Krankheiten Lymne-Borreliose und FSME gegenüber 2012 drastisch angestiegen. Gegenüber nur 195 Erkrankungen durch die mitunter lebensbedrohliche Hirnhautentzündung (FSME) im Jahr 2012 wurden 2013 bereits 411 Fälle erfasst. Die Erkrankugsfälle haben sich mehr als verdoppelt. Etwa jede dritte Infektion mit dem Virus führt zum Ausbruch der Frühsommer-Meningoenzephalitis.
Die meisten Fälle treten in den Risikogebieten Süddeutschlands auf. Besonderrs betroffen sind Thüringen, das südliche Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Die Dunkelziffer nicht erfasster Infektionen ist bei der FSME jedoch relativ hoch. denn nicht in allen Fällen wird durch eine entsprechende Labordiagnostik die Infektionskrankheit verifiziert.
Schwere Folgen durch eine FSME Erkrankung
FSME kann einen besonders schweren Verlauf nehmen und sogar zum Tode führen. Im Anfangsstadium der Erkrankung treten Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auf, ähnlich einer Grippe. Bei manchen Infizierten können die FSME-Viren das zentrale Nervensystem befallen. Die Symptome reichen dann von einer leichten Hirnhautentzündung mit Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit bis hin zu schweren Formen einer Hirn- und Rückenmarksentzündung mit Funktionsausfällen und Lähmungen.
FSME Schutzimipfung
Es gibt keine Medikamente gegen das FSME-Virus. Deshalb ist eine Therapie wie bei der Borreliose nicht möglich. Eine komplette Grundimunisierung umfasst drei Impfungen und Gewährt einen Schutz von mindestens drei Jahren. Eine Auffrischimpfung ist dann nach 3 - 5 Jahren erforderlich.
Fischer und Jäger sollten sich jetzt gegen FSME impfen lassen.
Bakterielle Lymne-Borreliose
Auch bei der bakteriellen Lymne-Borreliose, der häufigsten von Zecken übertragenen Krankheit, wird eine ähnliche Zunahme der Erkrankungen beobachtet wie bei FSME. Genaue Zahlen liegen nicht vor, denn nicht in allen Bundesländern ist eine Lymne-Borreliose meldepflichtig.Im Freistaat Bayern wurde eine Meldepflicht im März 2013 eingeführt. In Bundesäländern mit Meldepflicht stieg die Zahl der gemeldeten Erkrankungen gegenüber 2012 auf das Anderthalfache an. Komplikationen wie Neuroborreliose machten weniger als 2% aus. Nach dem Bayrischem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) sei die Borreliose eine der häufigsten meldepflichtigen Erkrankungen.
Am häufigsten werden Borreliose-Erkrankungen durch das Bakterium Borrelium burgdorferi verursacht. Zecken die dieses Bakterium in sich tragen sind in Deutschland weit verbreitet. In den meisten Fällen tritt einige Wochen nach einer Infektion mit dem Bakterium eine rote Umrandung der Zecken-Einstichstelle auf, die sich oft als sog. Wanderröte zeigt. Jedoch nicht immer!
Lymne-Borreliosen lassen sich allerdings mit Antibiotika meistens erfolgreich behandel, wenn sie denn als solche erkannt werden. Ein Zusammenhang mit dem Zeckenbefall wird nicht immer hergestellt, weil der Zeckenstich zu lange zurückliegt und oft schon vergessen wurde. Also immer daran denken: eine undefinierte Rötung an einer Hautstelle kann ein Anzeichen für eine Borreliose sein!